21. - 27. Februar 2012
Da wir unbedingt ein wenig vom Inneren der Nordinsel von Neuseeland erkunden wollten, haben wir in Whitianga für eine Woche ein Auto gemietet. Insbesondere lockte uns die Gegend um Roturoa und den Lake Taupo, da wir gerne ein Geothermalgebiet und die hiesige Hochgebirgslandschaft sehen wollten. In dieser Woche haben wir sehr viele verschiedene Sachen ziemlich dicht hintereinander angeguckt, so dass es ganz schön schwer fiel, die Bilderauswahl zu treffen.
1. Tag: Whitianga - Roturoa
Das Mietauto bis oben voll gepackt ging es los.
Foto1: Start zur Autofahrt
Unser erstes Ziel war nicht weit von Whitianga entfernt. Wir reihten uns in den Touristenstrom zum Hot Water Beach ein. Wir hätten ja gerne vor dem Strand geankert, aber dort steht meistens zu viel Schwell und das Anlanden mit Bango wäre gefährlich gewesen. Also ging es von Landseite an diesen interessanten Strand, wo heißes Wasser an zwei Stellen direkt aus dem Sand quillt und in den Pazifik mündet. Man kann sich im Sand bei entsprechendem Tidenstand einen Hot-Pool buddeln. Ganz lustig, aber es ist schwierig, die richtige Temperatur zu treffen, gerade wenn sich über hundert Menschen um die besten Plätze streiten.
Foto 2: Wo die Masse ist, da muss gebuddelt werden
Foto 2: Wir buddelten auch ein wenig herum.
Weiter ging es nach dem Strandbesuch bis Tauranga. Dort bogen wir ab zum Mount Maunganui, der sich markant an der Einfahrt nach Tauranga erhebt.
Foto 3: Wir machten eine Kekspause vorm Aufstieg.
Foto 4: Von oben hat man eine prima Sicht auf die Bay of Plenty.
Wir konnten sogar bis zum Astrolabe Reef sehen, auf dem der Containerfrachter Rena gestrandet ist. Teile von dem Wrack und ganze Container schwimmen noch immer in der Bay of Plenty umher. Dies war für uns ein Grund, dass wir nicht weiter nach Süden gesegelt waren. Eigentlich unglaublich, dass die Bergung der Container schon so lange dauert.
Weiter ging es danach noch bis Roturoa, wo wir uns ein Motel zum Übernachten suchten. Beim Wendemanöver während der Suche hielt uns glatt noch eine Polizeistreife an. Wir hatten etwas zu schnell die Spuren gewechselt. Der Polizist war da etwas pingelig, aber immerhin mussten wir keine Strafe zahlen. Nach Inspektion unseres Zimmers fuhren wir schnell noch an den See von Roturoa, obwohl es mittlerweile regnete. Im Regen bewunderten wir die schwarzen Schwänen auf dem See, eine Aussicht über den See gab es effektiv nicht.
Foto 6: Lake Roturoa im Regen
2. Tag: Roturoa - Taupo
Der zweite Tag ließ sich langsam an, es regnete. Wir fuhren im Regen Richtung Taupo. Der Lake Tarawera, der unterwegs zu einem Stopp einlud, zeigte seine Schönheit ziemlich versteckt hinter grauen Regenwolken.
Foto 7: Das Seeufer vorm Lake Tarawera. Der Wasserspiegel hat sich in Folge eines Vulkanausbruchs 1886 gesenkt. Gleichzeitig wurden ganz in der Nähe liegende Sinterterassen zerstört.
Kurz vor dem Ort Taupo stoppten wir an den Huka Falls. Der Regen wurde gerade mal etwas weniger und so liefen wir ein paar Meter entlang des rauschenden Flusses.
Foto 8: Hier fließt das Wasser des Waikato Rivers hindurch. Er ist der größte Fluss Neuseelands und der Lake Taupo entwässert in den Fluss. Dieser muss hier durch eine Gesteinsrinne, die nur 15m breit und 10m tief ist.
Nach einer kleinen Ortsbesichtigung von Taupo, verbrachten wir den Rest des Tages im Motel.
Foto 9: Die Kinder fanden es spannend in ihrem Kinderzimmer zu spielen.
3. Tag: Taupo
Der Wetterbericht hatte noch einen Regentag angekündigt, so dass wir erstmal das Taupo Museum aufsuchten.
Foto 10: Das Taupo Museum informiert nicht nur über die frühe Campingkultur, Siedlungsgeschichte und Sportanglerei rund um den See, sondern auch zu den vulkanischen Aktivitäten der Gegend sowie zu den Maoris der Gegend.
Gleich neben dem Museum lag die öffentliche Bibliothek, wo Karen noch zwei Kinderbücher vorlas, während Peter den Wetterbericht im Internet checkte. Wir kochten Mittagessen im Motel und dann wurde es am Nachmittag tatsächlich trockener.
Kurzentschlossen liefen wir noch durch die Craters of the Moon, ein kleines Geothermalgebiet.
Foto 12: Dort dampft es aus der Erde.
Foto 13: Und es stinkt schön schwefelig!
Gleich nebenan wird geimkert. Der Honig riecht nicht nach Schwefel, denn die Imkerei verteilt ihre Körbe über verschiedene Standorte in Neuseeland. So gibt es verschiedene Honigsorten zu probieren, man kann alles rund um die kleinen fleißigen Bienen als Souvenir kaufen oder sich nur über das interessante Leben der Honigbienen informieren.
Foto 14: Wir erfuhren, wie es im Honigstock zugeht und...
Foto 15: … versuchten die Königin zu identifizieren.
Foto 16: Am Abend spielten wir noch am Strand vom Lake Taupo.
4. Tag: Taupo - Turanga
Endlich Sonne. Auf ging es deshalb nach Orakei Korako, einem Geothermalgebiet, welches wir von verschiedenen Quellen empfohlen bekommen hatten. Es zieht sich an einem Hang hinab in einen See. Die Anfahrt erfolgt per Fähre über den See. An unserem Besuchstag war nicht viel los und so konnten wir ganz in Ruhe über das Gelände schlendern.
Foto 17: Man läuft einen Rundweg, meist über Bohlenwege, mitten über den Hang.
Foto 18: Dieser ist durch die Sinterablagerungen kombiniert mit Algen, die dort wachsen, bunt gemustert ist.
Foto 19: Überall gibt es Löcher in der Erde, aus denen es dampft oder Schlamm blubbert.
Die Geysire waren relativ träge an dem Tag, aber das Farbenspiel war auch so schön.
Foto 20: Blick zurück über den See.
Mittags ging es weiter nach Turanga. Wir suchten uns dort wieder eine Unterkunft für zwei Tage. Diese hatte einen gewissen DDR-Charme und das Zimmer war etwas rosa-rot. Aber die Auswahl in unserer Preisklasse war nicht so üppig.
Foto 21: So machten wir noch einen Spaziergang am Flussufer des Tongariro Rivers.
Foto 22: Dieser mündet in den Lake Taupo und wir bewunderten die Wurfkünste der Fliegenfischer.
Foto 23: Außerdem konnten wir unsere erste Hängebrücke queren.
5. Tag: Tongariro Nationalpark
Am nächsten Morgen brachen wir früh auf in Richtung Tongariro Nationalpark. Dort läuft einer der bekanntesten Wanderwege Neuseeland quer hindurch, die Tongariro Crossing. Das war uns aber mit den Kindern zu gewagt, zumal das Wetter nicht beständig angesagt war. So entschlossen wir uns erstmal zum Taranaki Fall zu wandern.
Foto 24: Wir bekamen einen guten Eindruck von der Hochgebirgslandschaft.
Foto 25: Die Landschaft war ganz anders als an der Küste.
Nach der Wanderung, auf der es ausgerechnet am Wasserfall auch noch anfing zu regnen, ließen wir uns von der Autoheizung aufwärmen und fuhren ins Skigebiet.
Foto 26: Auf ca. 1.600m geht es im Winter per Sessellift hinauf.
Foto 27: Im Sommer sieht es rund um Whakapapa Village ziemlich karg aus.
Foto 28: Auf dem Rückweg machten wir noch eine kleine Wanderung zum Tawhai Fall.
Einen weiteren Stopp gab es am Lake Rotoaira, wo viele schwarze Schwäne schwammen und wir einen schönen Blick zurück auf die Vulkane des Nationalparks hatten. Übrigens wurden Szenen aus dem Film „Der Herr der Ringe“ hier im Nationalpark gedreht und man kann leicht erkennen, welcher Vulkangipfel die Rolle von Mordor eingenommen hat.
Foto 29: Blick zu den Vulkangipfeln
Foto 30: Ein Bummel durch das verschlafene Taurangi bildete den Abschluss des Tages.
6. Tag: Turangi - Thames
Ein Tag mit viel Autofahrerei stand uns bevor. Wir mussten an den Rückweg denken. Aber bevor wir Taurangi verließen, besuchten wir noch als erste Besucher des Tages das Trout-Center. In Neuseeland gibt es seit 1886 Regenbogenforellen. Diese wurden im Tangoriro River ausgesetzt und haben sich prima vermehrt. Das zog viele Sportangler an. Um den Bestand zu sichern, gibt es mittlerweile gewisse Regeln und es gibt die Aufzuchtstation, wo der Nachwuchs gefördert wird.
Foto 31: Wir folgten der Spur der Forellen.
Foto 32: Guckten die Aufzuchtbecken an.
Foto 33: Und guckten die Fische im Fluss an.
Foto 34: Schönster Sonnenschein lockte uns schon bald zur ersten Fahrtpause am Lake Taupo. Dann rauschten wir durch bis zur Mittagspause in Tirau. Dort erkundigten wir uns nach dem Weg nach „Hobbiton“. Uns reizte es nicht so sehr, den Drehort für das Hobbit-Dorf zu sehen, sondern wir wollten alles rund um das Schaf erfahren und einem Schafscherer zu gucken, das wurde in dem Prospekt nämlich auch angepriesen. Die Besichtigung des Nachgebauten Hobbit-Dorfes sollte auch 66$ pro Nase kosten, das fanden wir ziemlich überteuert. Leider stellte sich heraus, dass die Schaf-Vorführungen nicht mehr gemacht werden und man nur noch die Sightseeing-Bustour zu den Wohnhöhlen buchen kann. Wir waren schwer enttäuscht. Da waren wir extra einen Umweg gefahren und dann umsonst.
Foto 35: Immerhin durften die Kinder noch beim Lämmer füttern helfen, denn das wird nach der Bustour immer noch gemacht. So schwangen wir uns also wieder ins Auto und fuhren zurück ans Meer bis Thames, welches am Ende des Hauraki Golfs am Anfang der Coromandel Halbinsel liegt.
Foto 36: Auf dem dortigen Spielplatz wurde sich am Abend ausgetobt.
7. Tag: Thames – Whitianga
In Thames, welches ganz im Süden der Coromandel Halbinsel liegt, wurde früher Gold abgebaut. Wir besichtigten am Morgen die alte Goldmine.
Foto 37: Die Mine liegt am Rande des Ortes an einem Hang.
Foto 38: Viele alte Gerätschaften kann man besichtigen.
Foto 39: Nach einem Gang durch die Mine wird vorgeführt, wie das Gold aus dem Gestein heraus geholt wird. Das ist ganz schön laut!
Danach fuhren wir ins Pukenui Valley.
Foto 40: Wir machten eine tolle Wanderung durch kleine Tunnel und hinüber.
Foto 41: Der Höhepunkt war dieser Tunnel.
Foto 42: 500m ging es nur im Schein der Taschenlampe durch eine alten Gang. Wenn man die Taschenlampe ausmachte, war es stockdunkel bis auf Glühwürmer, die an der Decke leuchteten. Ganz schön unheimlich und kühl!
Foto 43: Teilweise war der Weg ganz schön steil und rutschig.
Foto 44: Am Wegesrand erfreuten uns Turuturu-Beeren.
Foto 45:: Ein kleiner Wasserfall war kurz vorm Parkplatz noch zu bewundern.
Nach der Wanderung kurvten wir über die Coromandel-Halbinsel zurück nach Whitianga. Dort luden wir unsere großen Taschen schnell aus und machten noch einen Großeinkauf im örtlichen Supermarkt. Als wir zurück kamen zur Marina, funktionierte unsere Chipkarte für das Tor nicht. Wir hatten Glück, dass gerade jemand hinaus ging, aber das Auto ausladen, verschoben wir auf den nächsten Tag. Wir hatten in dieser Woche so viel gesehen und waren froh, wieder bei Mango zu sein. Hundemüde fielen wir in die Kojen.
Als wir am nächsten Tag nach dem Auspacken und Stauen etwas Ruhe fanden, stellten wir fest, dass uns die eine Woche Autofahrt erstmal gereicht hatte. Die Kinder fanden das Autofahren zwar spannend und insbesondere Ilka war fasziniert von den vier verschiedenen Betten, in denen sie schlafen durfte. Sowohl Ilka als auch Niklas sind übrigens aus den Betten geplumpst in den ersten zwei Nächten... Wir hatten aber das Gefühl, dass so viel Abwechslung dann erstmal genug war. Diese Form zu Reisen war viel stressiger als das Segeln mit Mango! Wir freuten uns also auf die Weiterfahrt per Schiff.
Wie dann der Wetterbericht dafür aussah, das verraten wir im nächsten Bericht.
Foto 46: Was kommt da auf uns zu?