21. - 29. Juli 2011
Auf nach Tahiti ging es am 21. Juli. Wir verließen morgens Ahe und segelten gemächlich los. Nach eineinhalb Tagen nahm der Wind dann zum Abend ab und das Ende vom Lied war, dass wir 10 Stunden Richtung Tahiti Motoren mussten. Karen war allerdings in dieser Nacht dankbar, dass sie sich nicht um die Segeln kümmern musste, sie hatte sich Montezumas Rache angelacht und verbrachte ihre Nachtwache die meiste Zeit eingekuschelt in eine Wolldecke liegend. So ließen sich die Bauchkrämpfe aushalten. Alle 10 Minuten piepte der Wecker zum Aufstehen für den Rundumblick, denn die Lage war verlockend zum Einschlafen. Auf diese Weise bekam Peter wenigstens vier Stunden Schlaf in der Nacht.
Morgens tauchte dann Tahiti im Dunst auf und wie konnten auch wieder segeln. Mittags lagen wir nach 270 Seemeilen Überfahrt fest in Papeete am Stadtanleger. Von dort war es fußläufig zu den Behörden und zur Werft, die wir für unsere Ruderkopfreparatur ausgeguckt hatten. Außerdem lagen wir zentral in der Stadt, damit hatten wir kurze Wege zur Besichtigung von Papeete.
Peter sprintete los zum Supermarkt, es war Sonntag und dieser hatte nur bis 14:00 Uhr auf. Damit hatten wir endlich mal wieder frisches Gemüse an Bord. Der Rest der Crew machte es sich auf Mango gemütlich. Karens Darm beruhigte sich zum Glück und so machten wir am Abend noch einen netten Spaziergang im Park Le Jardin de Poafai, der sich entlang der Uferpromenade direkt hinterm Yachtquai erstreckt. Hier gab es drei Spielplätze, die wir natürlich die nächsten Tage noch öfter besuchten. Ilka flitzte dort mit ihrem Laufrad, sie hatte ja in Ahe ihre ersten Versuche damit gemacht. Niklas hat es ihr offiziell vermacht, er ist wirklich zu groß dafür geworden.
Am Montag ging Peter als erstes zur Werft. Er kam glücklich zurück, sie machten einen sehr guten Eindruck in Bezug auf das Schweißen von Aluminium und so brachte er unseren Ruderkopf nach dort. Am nächsten Tag konnten wir ihn abholen. Die Schweißung sieht besser aus als je zuvor, und zur Sicherheit haben wir auch noch zusätzliche Verstärkungen anschweißen lassen.
Shoppen waren wir natürlich in der einzigen Großstadt mitten im Pazifik. Peter und Niklas bekamen eine neue Schnorchelausrüstung. Peters alte war marode und Niklas bekam seine ersten Flossen. Außerdem meldete sich die ganze Crew ordnungsgemäß bei den Behörden zum Einklarieren. Die offiziellen Formalitäten kann man nur in Papeete erledigen, das Einklarieren in Nuku Hiva war nur provisorisch.
Die Stadt Papeete ist baulich nicht sehr spektakulär. Wir besuchten die Markthalle, wo ein Gemisch aus Souvenirs und Obst und Gemüse angeboten wird. Sehenswert war auf jeden Fall das Perlenmuseum, welches kostenlos ist. Es ist von einem großen Perlenzüchter errichtet worden. Auf sehr schöne Weise konnten wir unsere Kenntnisse über die Perlenzucht nochmal vertiefen. Die Kinder fanden insbesondere das Modell von einem Atoll faszinierend und die Ansicht von einem Korallenriff mit Perlentaucher.
Insgesamt verbrachten wir vier Nächte am Stadtanleger, bevor wir uns noch für zwei Nächte in die Taina-Marina etwas um außerhalb von Papeete verholten. Dort nutzten wir den Carrefour-Supermarkt für einen Großeinkauf und die Waschmaschinen. Per Bus fuhr Peter von dort nochmal in die Stadt, um uns auszuklarieren. Auch das geht offiziell nur hier in Papeete. Auf den Papieren steht dann, dass man mit Zwischenstopp in den verschiedenen anderen Gesellschaftsinseln zu den Cook Inseln ausklariert hat und keine Schulden oder andere Probleme im Land hinterlassen hat. Eigentlich ein Witz, denn wir dürfen ja noch Monate hier bleiben und könnten ja noch jede Menge Unsinn anstellen. Aber egal, wir haben das Papier.
Touristisch kam Tahiti bei uns eher zu kurz weg. Obwohl die Insel schon von weitem sehr schön ist mit ihrem Diadem, einer charakteristischen Bergformation. Aber wir wollten uns nach den ganzen Reparaturen, Einkaufen und anderen 'Arbeiten' nicht in die Touristenmassen einreihen. Zumal ein Mietwagen hier ziemlich teuer ist. Statt dessen peilten wir eine schöne Ankerbucht auf der 'Schwesterinsel' Moorea an, von der alle Segler schwärmen, die schon mal dort waren. Wir werden demnächst berichten.