03.05. – 12.05.2011
Panama City
Der Ankerplatz Las Brisas in Panama City war nicht so schön, das Wasser hatte keine Badequalität und am Nachmittag kam oft nördlicher Wind auf, der eine unangenehme Windwelle aufbaute. Die machte die Fahrt vom Dinghy Dock zu Mango nicht gerade angenehm. Immerhin konnten wir Bango kostenlos am Anleger liegen lassen. Dieser bestand aus einem Schwimmsteg, wo die Fähren zu der vorgelagerten Insel Taboga und den Islas Perlas abfuhren. Da der Tidenhub etwa 4m betrug, war es günstig einen Schwimmsteg mit Niedergang, der tidenunabhängig war, nutzen zu können.
Die Restaurants in der Nähe des Anlegers machten ein wenig den Eindruck, als ob sie schon bessere Tage gesehen hatten. Über den Damm, der die drei Inseln an das Festland anschließt, ist neben der Straße noch eine Promenade zum Spazieren und Radfahren angelegt. Diese wird von Freizeitradfahrern frequentiert und Jogger sind ebenfalls unterwegs. Aber so richtig auf den Inseln brummt der Tourismus und Freizeitverkehr nicht mehr. Es scheint, als ob es mal andere Zeiten gab, oder sollte der Boom erst noch kommen?
Oben am Niedergang zum Anleger wartete meist schon ein Taxifahrer auf Kunden. Wir nahmen meistens auch das Taxi, da die Preise bezahlbar sind und wir keine Lust auf lange Fahrzeiten per Bus durch die riesige Stadt hatten. Die Temperaturen in der Stadt lagen meist so bei 32Grad und die Luftfeuchtigkeit war hoch. So bedeutete Taxifahren auch kein langes Warten in brütender Hitze. Außerdem musste man sich nicht soviel Gedanken machen, ob man sich auf sicherem Terrain bewegt, Panama City ist nämlich für Touristen nicht in allen Stadtteilen sicher.
Unser erster Ausflug führte uns per Taxi zum Plaza 5. de Mayo. Von diesem Platz aus, der auch ein zentraler Umsteigepunkt für viele Buslinien ist, führte eine Fußgängerzone in Richtung El Casco Antiguo, einem Altstadtviertel. Am Eingang der Fußgängerzone wird unheimlich günstig Obst angeboten, ganze Ladeflächen von Pick Ups voller Ananas oder Bananen. In der Fußgängerzone fielen uns die vielen, vielen Polizisten auf, die hier Streife gehen. Ansonsten shoppen dort viele Panamesen. Ins Auge fielen uns auch die vielen Kuna-Indianerinnen, die auf Einkaufstour waren. Irgendwo muss der Stoff für die Molas ja eingekauft werden.
In den Läden wurden viel Klamotten und alles andere wild gemixt als Sortiment angeboten. Daneben gab es Handy-Läden. Insbesondere die Textilien waren sehr günstig. Zur Versorgung gab es neben Mc Donalds und Kentucky Fried Chicken einige einfache Restaurants. Auf der Straße gab es Saft- und Eisverkäufer mit ihren einfachen Ständen.
Wir liefen bis ans Ende der Fußgängerzone, wo noch alte Gleise von einer Straßenbahn sichtbar waren und ein kleiner Park vor einer Kirche lag. Weiter südlich schloss sich dann das Altstadtviertel an. Die alte Bausubstanz wird gerade an allen Ecken und Enden renoviert. Die Häuser, die schon fertig sind, sehen sehr schmuck aus. Die unsanierten Häuser lassen erahnen, wie heruntergekommen der ganze Stadtteil mal gewesen sein muss. Dort wächst lustig grün innen und es steht meist nur noch die Fassade (ein bisschen wie früher in Dresden, aber auch ganz anders). In dem Viertel sind viele Touristen unterwegs und entsprechend siedeln sich in den sanierten Häusern Shops und Restaurants an.
Als ein dicker tropischer Regenschauer für etwa eine Stunde sich ergoss, retteten wir uns in eine Eisdiele, an der wir kurz vorher vorbei gekommen waren. Im Laden war es durch die Klimaanlage eiskalt und wir mit unseren nassen Shirts froren zuerst. Trotzdem ließen Peter, Niklas und Ilka das Eis schmecken. Karen zog lieber einen warmen Kaffee vor.
Vor dem Laden gab es einen dicken Verkehrsstau während des Schauers. Wir wurden, als es Zeit für den Aufbruch war, etwas nervös. Der Regen wollte noch nicht so recht aufhören und wir brauchten ein Taxi zu unserem Impftermin für Ilka, den wir um 15.00 Uhr im Ärztehaus hatten. Wir warteten bis zum letzten Drücker. Dann tröpfelte es nur noch und wir liefen einige Ecken weiter, bis der Verkehr neben uns wieder in Gang kam. Dann kam auch bald ein Taxi und ab ging es zum Impfen.
Das Ärztehaus ist ein Hochhaus mit diversen Arztpraxen. Wir wussten, dass wir in den 5. Stock mussten. Ilkas Termin beim Kinderarzt klappte gut. Wir kamen rein und gleich dran, obwohl draußen einige Eltern mit Kindern warteten. So war der Pieks für die Hepatitis-Impfung schnell erledigt.
Peter versuchte derweil bei einem anderen Arzt am Tresen heraus zu bekommen, ob es möglich wäre eine Tollwut-Impfung zu bekommen. Wir hatten zwar schon einen Tipp vom Trans-Ocean-Stützpunktleiter per Mail erhalten, aber dachten, dass wir den Punkt vielleicht gleich in dem riesigen Ärztehaus mit abhandeln konnten. Letztendlich landete Peter bei einem Sportmediziner, der nicht wusste, wie es damit ist und sich erkundigen wollte. Eigentlich impft man in Amerika offenbar nur Tiere gegen Tollwut. Er hat sich aber nie per Mail gemeldet, wie abgesprochen war.
Am nächsten Tag fuhren wir dann per Taxi zur Internationalen Impfstelle des Gesundheitsministeriums. Fast hätte uns der Taxifahrer bei der Impfstelle für Tiere abgesetzt, aber das konnten wir zum Glück rechtzeitig klären. Bei der Impfstelle wurden Peter und Niklas registriert und wir zahlten 10 US$, bevor es zur Ärztin ging. Die schaute in die Impfpässe und sagte, dass eine vierte Tollwutimpfung zur Auffrischung nach einem Jahr gar nicht nötig sei. Da guckte Peter erstmal blöd, aber die Ärztin lies sich auch mit Hilfe eines Taxifahrers, der einigermaßen Englisch sprach, nicht überzeugen, dass die deutschen Ärzte das für nötig hielten. So fiel die Impfung aus und wir bekamen unsere 10US$ zurück.
Unser Taxifahrer, den wir hatten warten lassen und der auch etwas gedolmetscht hatte, setzte uns anschließend am Besucherzentrum an den Miraflores-Schleusen ab. Dort guckten wir uns die Schleusenanlage noch einmal von oben an und außerdem erfuhren wir noch viel Interessantes zur Entstehung des Panamakanals. Die Ausstellung war wirklich sehenswert. Wir hätten noch etwas mehr Zeit dort verbringen können, aber Peter hatte einen Zahnarzttermin am Nachmittag vereinbart. So fuhren wir dann von dort aus per Taxi los und Karen und die Kinder stiegen an der Allbrook Mall aus, während Peter weiterfuhr.
Die Allbrock Mall ist die größte Shopping Mall Mittelamerikas. Eine Kanadierin, die wir getroffen hatte, hatte uns schon vorgewarnt. Sie meinte, sie hätte schon viele amerikanische und kanadische Malls gesehen, aber diese wäre die größte Mall, in der sie je gewesen wäre.
Nach einem Snack in der Mall, liefen Karen und Kinder zum Busbahnhof, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt. Von dort sollte es per Bus zurück zu Mango gehen. Der zweistöckige Busbahnhof brummte vor Leben. Im ersten Stock fuhren die Überlandbusse ab, unten die Stadtbusse. Die Busse sind meistens alte amerikanische Schulbusse, die bunt bemalt sind, so dass der Fahrer kaum noch aus der Windschutzscheibe rausgucken kann (Foto s. Reisebericht Portobello/Shelterbay Marina). Diese sind furchtbar laut. Vorm Bus steht einer und schreit laut das Fahrziel bis der Bus voll ist. Dann geht es los. Wir suchten den Bus zum Plaza 5. de Mayo und fanden ihn auch. Also ging es hinein und auf der hintersten Bank fand sich noch ein Platz. Dann ging es auch schon los. Ausgucken war wegen der Bemalung schwierig und Karen dachte, dass ja Plaza 5. de Mayo die Endhaltestelle wäre, also kein Problem auszusteigen am richtigen Ort. Leider fuhr der Bus aber weiter und weiter und als es Richtung Hochhausviertel ging, war klar, dass wir den Ausstieg verpasst hatten. Die Frau in der Sitzreihe vor uns sprach zum Glück englisch und so wurden wir raus gelassen, als der Bus schon fast wieder anfuhr an der nächsten Haltestelle. Das Fahrgeld von 50Cent (Niklas musste auch 25Cent zahlen, da er einen Platz brauchte), bekam der Fahrer noch schnell in die Hand gedrückt. Da die Busse nur vorne eine Tür haben (Fahrgastwechselzeiten sind hier anscheinend nicht relevant...), war es kein Problem das Geld loszuwerden.
So standen wir dann plötzlich an der Promenade, die entlang der Bahia de Panama führt. Diese ist relativ neu angelegt und es gibt sogar einen dicken Fahrradweg. Wir liefen dann fast bis zum Plaza 5. de Mayo zurück. Das dauerte allerdings erheblich und Karen hatte nicht mehr so richtig Lust dort nach dem richtigen Bus zum Ankerplatz zu suchen. So fuhren die drei dann per Taxi zurück. Die Fahrt kostete 4 US$, 3 US$ mehr als mit dem Bus, aber der Luxus tat uns gut.
Peter ließ sich derweil seine Zähne kontrollieren und reinigen. Er verbrachte etwa eine Stunde im Behandlungsstuhl und zahlte 45 US$. Von solchen Preisen kann man in Deutschland nur träumen. Er machte noch einen Schwenk durch die die Stadt und die Fußgängerzone und schaffte es dann auch, den richtigen Buss zu erwischen. So trudelte am Abend wieder auf der Mango ein.
Am dritten Tag in Panama City machte sich Peter auf den Weg zum Ausklarieren zur Immigration in der fußläufig erreichbaren Flamenco-Marina. Von dort wurde er zu einem anderen Büro der Immigration in der Nähe der Kanalschleusen geschickt, da in unseren Pässen die Visa fehlten. Der Einreisestempel aus Porvenir war nicht ausreichend??? Dort war zwar die Rede davon gewesen, dass wir in Colon nochmal zur Immigration gehen sollten, aber der Beamte in der Shelterbay Marina meinte dann, dass alles OK wäre.
Jedenfalls war es jetzt doch falsch und Peter musste unverhofft nochmal Geld dort lassen. Anschließend ging es wieder ins Büro bei der Marina, die setzten dann den Ausreisestempel in den Pass, und kassierte nochmal Geld für diverse Papiere. Das ging in dem anderen Büro nämlich wieder nicht, so dass der Vormittag schnell vorbei ging. Super tolle Bürokratie!
Am Nachmittag fuhren wir dann alle nochmal in die Allbrook Mall und shoppten diversen Kleinkram. Zum Abschluss ging es durch den dortigen großen Supermarkt. Diverse Tüten wanderten anschließend ins Taxi und von dort zur Mango.
Der nächste Vormittag wurde zum Aufklaren von Mango genutzt und als mittags der Nordwind aufkam, ging es erstmal zum Tanken in die Flamenco-Marina und dann los Richtung Islas Perlas.
Islas Perlas
Die Islas Perlas sind eine kleine Inselgruppe etwa 40sm südlich von Panama City im Golf von Panama gelegen. Unser später Aufbruch rechnete sich aus, denn wie die Tage vorher blies in den Abend hinein ein brauchbarer Nordwind. So segelten wir gemütlich die ganze Strecke. Wir erreichten nachts um 22:15 Uhr Contadora, eine der nördlichsten Inseln. Deren Ankerplatz wagten wir nämlich im Dunkeln anzusteuern. Das gelang auch gut, obwohl es etwas nervig war zwischen den zahlreichen Moorings eine Stelle für den Anker zu finden. Unsere Ankernachbarn waren, wie wir später erfuhren, am Morgen gefahren und hatten die ganze Strecke gemotort.
Peter und Niklas fuhren am nächsten Vormittag gleich 'rüber um Contadora anzugucken. Ilka wollte überhaupt nicht an Land, da sie Hunde gehört hatte. Sie hat leider eine ziemlich Angst vor Hunden entwickelt, obwohl ihr noch nie etwas passiert ist. Sie sträubte sich mit Händen und Füßen, so dass die Herren erstmal alleine fuhren.
Auf der Insel gibt es viele Ferienhäuser reicherer Leute aus Panama City. Außerdem wohnt Günter auf der Insel, ein Deutscher, der ein Funknetz für Segler betreut. Peter und Niklas klingelten auch bei ihm, aber leider war er nicht da. Wir hatten schon öfter von ihm gehört und zuletzt hatten uns Benno und Marlene von der „Diesel Duck“ in der Shelterbay Marina empfohlen bei ihm vorbei zu schauen.
Unverrichteter Dinge bei Günter erkundeten Niklas und Peter die Insel noch etwas und entdeckten an einem sehr schönen Strand auf der Nordseite der Insel einen Mangobaum mit vielen leckeren reifen Früchten. Gut, dass Peter sein Taschenmesser mit hatte – Mango satt! Soviel, wie Platz in den Hosentaschen war, wurde noch Mango eingepackt, so dass Peters Gang ziemlich komisch ausgesehen haben muss. Aber so konnten auch Karen und Ilka noch im Mango-Glück schwelgen.
Karen hatte derweil das Fleisch, welches wir am Vortag eingekauft hatten, in Gläser eingekocht. Die Einmachgläser hatten wir von Marlene geschenkt bekommen. Sie hatte sie aussortiert, da sie jetzt auf ihrem Motorboot einen großen Tiefkühler hat. Auf ihrem Segelboot, mit dem sie früher um die Welt gesegelt waren, hatte sie viel eingemacht und es uns wärmstens empfohlen.
Nach dem Mittagessen fuhren wir alle vier nochmal an den Strand und spielten dort. Ilka konnten wir doch überreden mitzukommen und es zeigte sich auch kein einziger Hund am Strand. Wir waren unentschlossen, ob wir noch am gleichen Tag zur nächsten Insel fahren sollten.
Zurück an Bord kam komischer Schwell auf und um 17.40 Uhr fing der Wind aus SE mit 20kt zu blasen. Aus der Richtung war der Ankerplatz nicht geschützt. Wir überlegten schwer, ob wir nicht noch schnell um die Ecke verholen sollten. Wir machten um 18.15 Uhr den Motor an, aber ließen es dann doch sein, da der Wind dann deutlich nach ließ und es ziemlich knapp mit dem Tageslicht geworden wäre. Das Gewitter ließ uns in Ruhe.
Peter jonglierte kurz darauf bei viel Geschaukel die Makrele in die Pfanne, die wir am Vortag gefangen hatten. Das Essen wurde auch ziemlich lecker, nur nervten uns beim Essen Ameisen, die in großen Mengen anfingen zu schwärmen. Wir aßen zügig auf um das Licht löschen zu können. Anschließend saßen wir noch einen Moment im Dunkeln an Deck und dann ging es in den Schiffsbauch und die Moskitonetze wurden vor Luken und Niedergang gespannt.
Der nächste Tag brachte Regen, Regen, Regen. Wir waren ziemlich frustriert. Die Aussichten für die Überfahrt zu den Galapagos sahen auch nicht gut aus und vor Ort war es heiß und feucht. Endlich am Nachmittag hörte der Regen auf und wir fuhren um die Ecke zwischen die nächsten zwei südlichen Inseln Chapera und Mogo Mogo. Der Ankerplatz war sehr schön, ruhiger als vor Contadora und keine Moorings, die uns bei drehenden Winden nerven konnten. Allerdings gab es etwas Strömung zwischen den Inseln, was zum Baden vom Boot nicht so schön war.
Wir machten einen Ausflug zum Strand. Leider fingen uns die Insekten dort nach kurzer Zeit an zu nerven, so dass es zurück zu Mango ging. Auf Mango überfiel uns dann allerdings noch ein Schwarm uns unbekannter Flug-Insekten, die zwar nicht bissen, aber trotzdem nervten. Wir flohen ins Schiff mit Moskitonetzen vor den Öffnungen. Die Vieher versuchten sogar durch diese zu kriechen. Komischer Weise warfen sie dabei ihre Flügel ab. Immerhin war zur Essenszeit der Schwarm durch, so dass wir wieder draußen essen konnten.
Mogo Mogo hatte eine hübsche Bucht mit Strand, die wir von unserem Ankerplatz sehen konnten. Da diese laut Hafenführer 2m Wassertiefe haben sollte und von drei Seiten geschützt war, verholten wir uns am nächsten Morgen vorsichtig dorthin. Bei Niedrigwasser hatten wir dann zwar nur noch 1,50m Wassertiefe, aber die reichte uns zum Glück. Der Grund war bei dem klaren Wasser deutlich zu sehen. Ab und zu konnten wir große Rochen über den Grund schweben sehen und viele kleine Fische schwammen um Mango. Erstmal wurde gebadet und dann baute Peter die neue Membran im Watermaker ein und wir nahmen diesen – nach Lösung einiger zusätzlichen Problemchen – endlich in Betrieb. Wir verbrachten einen wunderschönen ruhigen Abend in der Bucht und es gab zur Abwechslung mal kein Gewitter in der Nähe.
Dafür kam am nächsten Nachmittag wieder eine Gewitterwolke. Sie brachte Wind mit 25kt aus Osten, der einzigen Richtung, in die wir natürlich keinen Schutz in unserer Bucht hatten. Entsprechend fing sich eine Windwelle an aufzubauen. Der Wind ging zwar wieder relativ flott vorüber und die Stärke war für unseren Anker kein Problem, aber die Welle war unangenehm. Kurzentschlossen fuhren wir also noch kurz vor Dunkelheit auf den alten Ankerplatz zwischen Chapera und Mogo Mogo zurück. Dort war es deutlich ruhiger und an diesem Abend gab es auch keinen Insektenüberfall.
Am nächsten Morgen gab es keinen Wind und es war sehr grau. Irgendwie hatten wir die Gegend langsam satt und entschieden uns, zügig zu den Galapagos aufzubrechen, auch wenn das Wetter nicht ideal dafür war. Aber die Aussichten waren ja auch nicht besser und so spät im Jahr kann man auch nicht wirklich darauf hoffen. Wir motorten in knapp drei Stunden zu einer der größeren Inseln im Süden der Gruppe, Pedro Gonzales. Unser Anker fiel im Norden der Insel vor Pedro Gonzales Village. Mittlerweile hatte es auch angefangen zu regnen. Da ein Ende nicht absehbar war und es nicht in Strömen goss, machten wir Bango klar und setzten über zum Strand. Wir hofften im Ort ein bisschen Frischzeug für die Überfahrt zu den Galapagos zu bekommen.
Wir fielen als Fremde deutlich auf im Dorf und so fackelten wir gar nicht lange, sondern fragten uns durch zum Laden. Im Laden gab es natürlich kein Gemüse oder Obst, die Leute haben ja alle ihren Garten. Aber der Ladenbesitzer rief nach einem Mann, als klar geworden war, dass wir gerne Obst hätten. Kurz darauf kam ein junger Mann mit Schnapsbuddel in der Hand angelaufen. Wir dachten schon, na, dass wird lustig. Unsere Befürchtungen waren aber zum Glück unbegründet. Er nahm uns erst mit zu seinem Wohnhaus, wo er seiner Frau die Buddel in die Hand drückte. Dann ging es weiter zum Haus von seiner Mama am Ortsrand, wo unsere Kinder natürlich bewundert wurden. Vorm Haus der Mama stand ein großer Mangobaum. Von diesem wurden diverse Früchte geerntet und wir zogen mit einer Plastiktüte voller Mangos weiter. Es ging auf einer Piste, die aus dem Dorf raus führte, entlang. Erstmal lieh sich unser Führer schnell noch eine Machete von einem Entgegenkommenden, und lief dann vor uns her bis zu einem Avocadobaum. Diesen kletterte er ohne Machete empor. Der Stamm war ziemlich glatt, aber der Kerl war flink wie ein Wiesel. In etwa 7m Höhe wurden dann Avocados geerntet, die zu Peter herunter geworfen wurden. So füllte sich die nächste Tüte. Anschließend wurde die Machete genommen und ein grünes Bananenbüschel für uns abgeschlagen.
Mit dieser Ernte ging es auf der Piste, die übrigens übel lehmigen Boden hatte und kiloweise an unseren Crocs klebte, zurück zu Bango. Nach kurzer Verhandlung wechselten 7 US$ den Besitzer und wir waren glücklich mit unserer Ausbeute. Leider war unsere Suche nach Kokosnüssen am Strand nicht erfolgreich, und kaufen konnten wir auch keine. Schließlich ging es zurück an Bord und wir bereiteten alles für die nächste große Etappe vor.
Ob wir es schafften, das ganze Obst zu essen und ob es so lecker war, wie es aussah, dass erfahrt ihr im nächsten Bericht.