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24. und 25. April 2012

 

Ausflug in den Norden

Wir hatten uns schon bei unserem letzten Aufenthalt in Opua vorgenommen, von hier aus noch ein wenig vom einsamen Nordens Neuseelands, Far North genannt, anzugucken. Seglerisch ist nördlich von Whangaroa alles sehr einsam und es ist schwierig für starken Wind geschützte Ankerplätze zu finden. So nutzten wir gleich das angesagte schöne Wetter nach Ankunft in Opua und mieteten für zwei Tage ein Auto.

 

Ninety Mile Beach

Erstes Ziel am ersten Autotag war der Ninety Mile Beach. Der Strand zieht sich meilenweit an der Westküste im Norden entlang und ist von Surfern geliebt. Außerdem fahren die Leute mit ihren Autos dort entlang. Man sollte allerdings lieber einen 4WD fahren, es stehen überall Warnhinweise, dass schon viele stecken geblieben sind.

Wir versuchten es erst garnicht, sondern genossen einfach eine Pause am Strand. Der Sand quietschte herrlich unter den Füßen und es brachte Spaß den Wellensurfern zuzugucken.

 

Cape Reinga

Hauptziel des Tages war das Cape Reinga ganz an der Nordspitze von Neuseeland. Für die Maoris ist dies ein bedeutungsvoller Ort. Sie glauben, dass von hier aus die Seelen der Verstorbenen in ihre spirituelle Heimat zurück kehren. Der erste Europäer, der die neuseeländische Küste sah, war übrigens Abel Tasman. Er landete allerdings nicht an. Dieses machten 1769 erst der Engländer Cook und der Franzoze de Surville. Sie waren fast gleichzeitig hier, wussten aber gar nichts voneinander.

Wir hatten Glück und es war ziemlich leer an diesem Tag. Wir konnten sogar 5 Minuten ganz alleine am Leuchtturm gucken, wo die Wege offenbar für riesige Touristenmassen angelegt sind. Die Landschaft um das Kap ist sehr schön und wir fanden es schade, dass wir keine Zeit hatten den Küstenwanderweg zu laufen. Er sah sehr verlockend aus.

 

Te Paki Sanddunes

Auf der Rückfahrt vom Kap stoppten wir an den Te Paki Sanddunes. Riesige Dünen sind hier vom Wind aufgetürmt worden. Man kann sich Bretter zum Hinabsurfen ausleihen, wir waren allerdings dafür schon zu spät am Tag unterwegs. Wir hatten aber auch so viel Spaß im Sand. Alle krabbelten begeistert hinauf und rollten, kugelten, rutschten, sprangen... die Dünenkante hinunter. Wir konnten uns toll austoben nach und vor der ganzen Fahrerei. Bis zum Kap sind es nämlich viele Kilometer von Opua aus.

So ausgetobt fuhren wir nach Kaitaia, der nördlichsten Stadt von Neuseeland auf der Suche nach einem Imbiss. Viel war dort nicht geboten und es war mittlerweile auch schon dunkel. Letztendlich stärkten wir uns bei KFC mit Fast Food, bevor wir die lange Rückfahrt antraten. Spät kamen wir in Opua an.

 

Kawakawa

Der zweite Autotag bedeutete wesentlich weniger Fahrerei. Wir fuhren nach Kawakawa, ein kleines Stück südlich von Opua. Hier geht die Bahnstrecke los, die früher bis Opua führte. Auf der Strecke wurde Kohle zum Verschiffen von Opua transportiert. In Opua waren wir ja schon ein Stück auf den alten Gleisen spaziert, jetzt wollten wir eine kleine Zugfahrt von Kawakawa aus machen. Ein Verein betreibt einen Dampfzug auf der alten Strecke. Wir hatten die Abfahrtszeiten im Internet erkundet und kamen mit viel Reserve vor der ersten Abfahrt des Tages am Bahnhof an. So war genügend Zeit das Bahngelände zu erkunden und beim Ankuppeln der Lok zuzuschauen. Wir waren dann die einzigen Fahrgäste für diese Fahrt und bekamen so sehr individuelle Betreuung von der Zugbegleiterin. Niklas und Ilka durften ihre Fahrkarten sogar selber abknipsen. Die Fahrt geht bis Taumarere. Dort endet die Zugfahrt, da die 230m lange Brücke über den Kawakawa River marode ist. Für die Restaurierung fehlt dem Verein leider das Geld. So guckten wir in der Wendepause der Lok die kleine Ausstellung zur Geschichte der Strecke in der Station an und warfen einen Blick auf die lange Brücke.

Wieder zurück ging es 10 min später, wieder vorbei am alten Rennplatz, dem Kloschüssel-Baum und durch die Straßen von Kawakawa. Gut gelaunt gönnten wir uns noch ein Mittagessen im Bahnhofscafe und guckten noch schnell die Hundertwasser-Toilette im Ort an. Der österreichische Künstler hat seine letzten Lebensjahre in Kawakawa gewohnt und die öffentliche Toilette wurde von ihm gestaltet.

 

Kerikeri

Unser Nachmittagsziel war Kerikeri. Wir waren zwar schon per Schiff hier gewesen, damals war das Wetter aber so schlecht gewesen, dass wir nicht so viel gesehen hatten. Diesmal fuhren wir zuerst zu Rewas Village. Das ist ein nachgebautes Maori-Dorf, so wie es früher hier gegeben hat. So erfuhren und sahen wir noch einiges zu dieser Kultur.

Anschließend wanderten wir entlang des Kerikeri-Rivers. Peter lief nur die halbe Strecke mit, dann drehte er um, um das Auto zu holen. Karen und die Kinder liefen weiter und wir trafen uns alle beim großen Wasserfall wieder.

Der Abschluss des Tages war dann ein Großeinkauf in den zwei großen Supermärkten von Kerikeri. Wir verproviantierten uns für unsere Weiterfahrt ein. Die Liste war lang und wir waren ganz schön platt, als wir wieder im Auto saßen für die Rückfahrt. Und in Opua musste natürlich noch alles ausgepackt und verstaut werden.

Ja, und dann hieß es warten auf das Wetter für die Abfahrt von Neuseeland. Davon aber erst im nächsten Bericht.